Das kleine Kloster am Ufer der Meuse

Part I – Marianne et Therese
Eine teilweise zweisprachiger Graphic Novel aus der Zeit des französischen Rokoko.

Das kleine Kloster am Ufer der Meuse, Seite 4

Diese Graphic Novel ist ein Lothringisches Decameron. Paris zur Zeit der Französischen Revolution. Der Saarbrücker Benediktinermönch Michel Puderbach sitzt im Gefängnis Abbaye und wartet auf seine Hinrichtung. Er hat den Liebling von Robbespierre verführt. Nun droht ihm die Guillotine. Noch einmal lässt er sein Leben Revue passieren. All seine Gedanken kreisen um den Ort »Pechesviller sur Meuse«, eine typische Französische Kleinstadt, wie man sie aus einschlägigen Filmen kennt. Hier treibts jeder mit jedem. Am schlimmsten sind der laszive Monsieur Bouc, Abbe des Benediktinerklosters und seine üppigen Mätressen Therese und Marianne.

Was ein Glück für Michel, dass es noch den schwulen Prior Pater Paul gibt, sonst wäre es in dieser heterosexuellen Lasterhölle nicht auszuhalten. Da Lothringen erst seit einer Generation (Dank den freundlichen Truppen Ludwig des XIV) zur »Grande Nation« zählt, sprechen die Akteure ein grottenschlechtes Französisch, besser gesagt eine Melange aus Moselfränkisch und Französisch. Eine Beleidigung also für alle frankophilen Sprachperfektionisten, und vor allem für Französischlehrer. Wer dagegen Sinn für Humor hat, wird in dieser »billingue bande dessinee« auf spielerische, heitere Art soviel von der edlen Sprache lernen, dass er sich problemlos in Straßburg und vielleicht sogar in Paris einen Cafe bestellen kann. Ob’s für einen Flirt mit der Bedienung reicht, hängt von der Toleranzschwelle der Dame ab und von deren Deutschkenntnissen.

»Das kleine Kloster am Ufer der Meuse« ist eine pralle, lustvolle Satire mit erotischem, mitunter auch frivolem Inhalt und einer gehörigen Portion Bosheit (Wie übrigens auch das italienische Vorbild). Wer ein bisschen genauer hinsieht, entdeckt vielleicht auch ein wenig Hintersinn und philosophische und historische Anspielungen. Einschlägige Geschichtskenntnisse sind im jedem Fall von Vorteil, denn Klaus Lelek mischt historische Fakten mit Fiktionen. Bei allem Spott in den ausladenden Bildergeschichten ist er ein großer Bewunderer der französischen Kultur, die, wären da nicht die verflixten Sprachbarrieren, noch mehr Freunde finden würde.

»Marianne et Therese« ist der erste Teil einer Trilogie. Teil II »Katharina la grose und ihre beiden Diener Ficks und Wichs« (In Arbeit) ist eine Anspielung auf Madame de Warens, die Muse und »Mama« des Philosophen Rousseau. In Teil III »Der Besucher aus Preußen« (in Planung) geht es um Deutsch-französische Konflikte, die – zumindest in der Graphic Novel – weitgehend friedlich gelöst werden.

Die Graphic Novel ist im Verlag Twilight Line mit der ISBN-Nummer 978-3941122147 (gebunden) oder 978-3941122123 (broschiert) erschienen. Er kann für 9,95€ bei X-tra-BooX,
Bentlin Art&Books oder bei Amazon bestellt werden.

Beispielseiten aus dem Album

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